25 Mar 25

Salzsirenen

von Johanna Hoffmann

Diesen Herbst wird Julia Armfields Kurzgeschichtensammlung „Salzsirenen“ (Originaltitel: „salt slow“) in einer Übersetzung von Hannah Pöhlmann auf dem deutschsprachigen Buchmarkt erscheinen.

„In neun brillant komponierten, an asiatische Geistergeschichten erinnernden Erzählungen beschäftigt sich Julia Armfield eindringlich mit Frauen und ihren Körpern. Die Autorin kartografiert die Haut und Knochen ihrer Protagonistinnen durch ihre Erfahrungen mit Einsamkeit, Liebe, Trauer und Rache.“

Mit der Geschichte „The Great Awake“ gewann Armfield 2018 den ersten Platz der „The White Review’s short story competition“.

Planet Neun-Gesellschafterin Hannah Pöhlmann übersetzt die Kurzgeschichtensammlung für den Schweizer Kommode Verlag aus dem Englischen ins Deutsche. Hier geht’s zur Vorschau.

Bereits im letzten Jahr hat Hannah Pöhlmann den Debütroman von Julia Armfield übersetzt: „Gestalten der Tiefe“.

Julia Armfields Kurzgeschichtensammlung „Salzsirenen“
17 Mar 25

taz FUTURZWEI: Wozu Kinder?

von Sandra Thiele

Die aktuelle Ausgabe des Magazins taz FUTURZWEI widmet sich der immer kleiner werdenden Minderheit in unserer Gesellschaft: Kindern und Jugendlichen (sowie ihren Eltern). Die Grundthese lautet: Es sind die Bedürfnisse und Ansprüche der jungen Generation, an denen sich Parteien orientieren müssen – gleichwohl die Mehrheit der Wahlberechtigten in unserer Gesellschaft aus Rentnerinnen und Rentnern besteht.

Aus vielseitigen Betrachtungswinkeln zeigen die Beiträge im Heft, dass die Jungen und die Älteren in verschiedenen „Deutschlands“ leben: „Hier die Älteren mit dem Anspruch auf die gewohnte Normalität der glücklichen bundesrepublikanischen Jahrzehnte. Dort die Kinder, Jugendlichen und Gen Z, die nur eine AfD- und TikTok-Welt sich abwechselnder und kumulierender Krisen kennengelernt haben, in der Eltern und Lehrer zwar häufig superlieb und bemüht sind, aber keinerlei Orientierung mehr liefern können, sondern selbst nicht mehr wissen, wer sie sind und warum.“ (Editorial taz Futurzwei, Ausgabe 32)

Mit Beiträgen von Luisa Neubauer, Harald Welzer, Lily Mauch, Aladin El-Mafaalani und Maja Göpel, die allesamt aufzeigen, wie für die jungen Generationen eine institutionalisierte Beteiligung im demokratischen Prozess realisiert werden kann.

Planet Neun hat auch für diese Ausgabe das Editorial Design des Innenteils, die Bildbearbeitung, das Korrektorat und die Schlusskorrektur übernommen.

Die aktuelle Ausgabe des Magazins taz FUTURZWEI widmet sich der immer kleiner werdenden Minderheit in unserer Gesellschaft: Kindern
12 Mar 25

„Unique Together“ wird in Berlin gezeigt

von Sandra Thiele

Unser Imagefilm Unique Together von Gesellschafterin Lena Ziyal wird am 13. März beim Courage Film Festival im Wein Salon in Berlin-Friedrichshain gezeigt. Der Film beschäftigt sich mit solidarischen Formen von Erwerbsarbeit und beleuchtet, wie man Kreativität, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft miteinander vereinbaren kann.
Das Courage Film Festival präsentiert Werke von Filmemacher:innen und Drehbuchautor:innen, die ihre Kunst nutzen, um für das zu kämpfen, was sie für richtig halten. Wir werden bei dem Screening dabei sein, und wir freuen uns auch darauf, die anderen talentierten Filmemacher:innen der spannenden Auswahl zu treffen.
Kommt vorbei! Wir sehen uns ab 19 Uhr im Weinsalon? Der Eintritt ist frei.
Zum Film
Zum Festival: Instagram und Facebook

„Unique Together“ wird in Berlin gezeigt
06 Mar 25

Für eine Kultur des gegenseitigen Respekts

von Ute Wibral

Der Equal Pay Day am 7. März sowie der Internationale Frauentag am 8. März folgen dieses Jahr unmittelbar aufeinander – beide sind wichtige Tage für die Gleichberechtigung, für Frauenrechte und die gesellschaftliche Anerkennung der Leistungen von Frauen.

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Gender Pay Gap: 2024 wurde der Pay Gap leicht von 18 Prozent auf 16 Prozent gesenkt; immerhin ein Fortschritt, gleichzeitig bleibt weiterhin ein großer Handlungsbedarf. Der Fokus des Equal Pay Day liegt in diesem Jahr auf mangelnder Entgelttransparenz, die Lohnunterschiede oft unsichtbar macht. Die europäische Entgelttransparenzrichtlinie, die bis 2026 in deutsches Recht umgesetzt werden muss, verpflichtet Arbeitgebende zur Definition und Kommunikation von Lohnkriterien – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Lohngleichheit.

Der Weltfrauentag feiert am Samstag globale Solidarität und den Einsatz für Gleichberechtigung, macht aber auch auf das Problem von Gewalt gegen Frauen weltweit aufmerksam. 2023 stieg die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt und Sexualstraftaten in Deutschland um mehr als 5 Prozent, während digitale Gewalt gegen Frauen sogar um 25 Prozent zunahm. Weltweit werden mehr als 140 Frauen täglich von ihrem Partner oder einem Familienmitglied getötet.

Diese Daten verdeutlichen die Dringlichkeit, gesetzliche Rahmenbedingungen zu stärken, in eine bessere Schulung von Polizei und Justiz sowie Bildungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu investieren und nicht zuletzt weiter daran zu arbeiten, kulturelle und soziale Normen zu verändern, hin zu einer Gesellschaft der Gendergerechtigkeit und einer Kultur des gegenseitigen Respekts.

Bei Planet Neun versuchen wir, diese Themen zu adressieren. Wir unterstützen regelmäßig Projekte, die sich zum Schutz von Frauen gegen Gewalt einsetzen, wie beispielsweise vom Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe in Deutschland (bff) oder solche, die das Thema Gleichberechtigung aufgreifen, zum Beispiel von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Stadt Hamburg. Als Planet Neun realisieren wir zudem eine gleichberechtigte und transparente Form der Zusammenarbeit und Entlohnung, bei der niemand benachteiligt wird.

Weiter Infos zu den Themen gibt es hier:

Der Equal Pay Day am 7. März
26 Feb 25

Corporate Design für das Projekt „Deutschland wird wieder Otterland“ (DUH)

von Ute Wibral

Für die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Planet Neun ein Corporate-Design-Konzept für das Bundesprojekt „Deutschland wird wieder Otterland“ entwickelt. Vom Logo über ein umfangreiches Design-Manual, Key Visuals und diverse Printmaterialien bis hin zum Website-Konzept haben wir in enger Zusammenarbeit mit der DUH individuelle und zielgruppenspezifische Lösungen erarbeitet.

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Wiederausbreitung des Fischotters in Deutschland von Nordosten in südwestlicher Richtung zu fördern. Es ist darauf ausgerichtet, durch die Wiedervernetzung von Gewässerlandschaften den Erhaltungszustand der Population zu verbessern. Mit einem gut durchdachten Corporate Design und vielfältigen Kommunikationsmitteln wie Flyer, Factsheets und einer eigenen Website soll Wissen gut verständlich vermittelt werden. Ziel ist es, auf diese Weise möglichst viele Menschen für das Thema Fischotterschutz zu sensibilisieren und unterschiedliche Interessensgruppen aus Politik und der Bevölkerung einander näherzubringen.

Das Design bewegt sich zwischen einer sachlichen Ästhetik und einer freien, organischen Anmutung und vereint so das politische Anliegen des Projekts und das Thema Naturschutz.

Mehr Information zum Projekt gibt es hier.

Entwicklung Corporate-Design-Konzept für das Bundesprojekt „Deutschland wieder Otterland“ der Deutschen Umwelthilfe
19 Feb 25

#SAYTHEIRNAMES

von Lena Ziyal

Heute gedenken wir der Opfer, die bei dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau vor fünf Jahren ermordet wurden.

Es ist Mittwochabend. 22 Uhr. Ferhat Unvar hat Feierabend und schaut mit seinen Freunden Fußball in einer Bar. Die Kinder von Mercedes Kierpacz haben Hunger, sie holt Pizza. Gökhan Gültekin ist fast am Ende seiner Schicht.

Alle drei sterben kurz darauf bei dem rassistisch motivierten Anschlag am 19. Februar 2020. Was von ihnen und den anderen sechs Todesopfern bleibt, sind Gesichter, Namen und Geschichten. Unsere Aufgabe ist es, uns an sie zu erinnern. Auch fünf Jahre nach den Gewalttaten, wie sie auch an anderen Orten in Deutschland verübt wurden: #Hanauistüberall.

Was aktuell zu beobachten ist: In Deutschland steigt das Interesse an der AfD stetig, obwohl diese immer wieder negativ auffällt. Zuletzt mit einer Aktion, die klar als Hetze zu werten ist: das „Abschiebeticket“, das derartige Täter*innen in ihrer Meinung bestätigt. Dass diese Hetze von einer Partei ausgeht, die bald zu hohem Anteil im Bundestag sitzen könnte, ist erschreckend.

Am kommenden Sonntag steht die Bundestagswahl an – wir alle haben die Zukunft unseres Landes in der Hand. Die Geschehnisse in Hanau dürfen nicht vergessen werden. Das Erinnern an die Opfer sollte klar vor Augen führen, warum es wichtig ist, dass wir uns bei der Wahl gegen Hass und Hetze entscheiden.

Weitere Infos unter: https://19feb-hanau.org/

Text und Illustration: Anton Bahner

#SAYTHEIRNAMES – Gedenken an die Opfer des rechtsterroristischen Anschlags von Hanau
13 Feb 25

Neues Lehrmaterial: Kühlschmierstoffe durch die grüne Lupe

von Sandra Thiele

Planet Neun hat für EPIZ – Zentrum für Globales Lernen in Berlin – neue Unterrichtsmaterialien für die Metallgrundbildung realisiert. Die Inhalte sind für die Ausbildung in allen Metallberufen geeignet.

Das Unterrichtsmaterial blickt hinter die Kulissen: Ohne Kühlschmierstoffe geht in der Industrie nahezu nichts. „Kühlschmierstoffe durch die grüne Lupe“ bietet eine Lernsituation, mit der Berufsschüler*innen der Metallberufe Fachkenntnisse rund um Kühlschmierstoffe und deren Pflege erlangen und gleichzeitig verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte kennenlernen. Ebenso geht es darum, die Bedeutung von Arbeits-, Umwelt und Klimaschutz im eigenen Unternehmen zu reflektieren.

EPIZ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit über 35 Jahren Bildungsarbeit für Lehrkräfte, Schüler:innen und Multiplikator:innen leistet. Wir freuen uns über die langjährige Zusammenarbeit – gemeinsam konnten wir bereits Broschüren, Lehrmaterialien, Poster und vieles mehr entwickeln.

Cover für Lehrmaterial: Kühlschmierstoffe durch die grüne Lupe
05 Feb 25

Magazin über prekäre Arbeitsverhältnisse in der Lieferbranche

von Lena Ziyal

Wir freuen uns über die Veröffentlichung des Magazins „Liefern in prekären Verhältnissen – Arbeitsbedingungen bei Lebensmittel- und Essenslieferdiensten in Berlin“ von ArbeitGestalten, für das Planet Neun die Illustrationen beigesteuert hat.

Die Publikation beleuchtet die Herausforderungen, mit denen vor allem migrantische Beschäftigte von Lieferdiensten konfrontiert sind, und bietet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte über Arbeitsbedingungen in der Plattformökonomie.

Die drei von uns gestalteten Illustrationen setzen sich visuell mit den komplexen sozialen und wirtschaftlichen Aspekten dieser Thematik auseinander. Wir waren von der Zusammenarbeit besonders begeistert, weil wir mit unseren Bildern dazu beitragen konnten, soziale Ungleichheiten sichtbar zu machen und die Diskussion über faire Arbeitsbedingungen zu unterstützen.

Das Magazin steht online zum Download bereit: Link zur Publikation.

"ArbeitGestalten" – Magazin über prekäre Arbeitsverhältnisse in der Lieferbranche
29 Jan 25

Wirtschaftspolitik neu denken: Schritte zur Dekolonisierung

von Andreas Kaizik

Die Koordinierungsstelle Gesamtstädtischer Aufarbeitungsprozess zu Berlins kolonialer Vergangenheit bei Decolonize Berlin e. V. hat eine, wie wir finden, sehr aufschlussreiche Broschüre zur Dekolonisierung der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik herausgegeben. Die Autor:innen Fiona Faye und Aram Ziai beschreiben darin überaus fundiert und mit zahlreichen Beispielen, wie die aktuellen Wirtschaftsbeziehungen zu immensen Finanztransfers aus dem Globalen Süden in den Globalen Norden führen – und eben nicht umgekehrt, wie zuweilen noch immer angenommen wird. Gerade weil der Globale Norden wirtschaftlich stark profitiert und sich währenddessen gern als gönnerhafter Geschäftspartner präsentiert, braucht dieses fortwährend Ungleichheit produzierende Wirtschaftssystem eine Grunderneuerung. Die Autor:innen beschreiben nicht nur die Problematik, sondern zeigen auch Wege, wie eine gerechtere Wirtschaftspolitik unter Berücksichtigung kosmopolitischer Werte aussehen kann, um die kolonialen Kontinuitäten des Wirtschaftssystems endlich zu überwinden.

Planet Neun hat das Lektorat aller Texte, das visuelle Konzept für die Broschüre, Editorial Design und Layout übernommen und zudem Illustrationen beigesteuert.

Cover der Broschüre zur Dekolonisierung der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik von Decolonize Berlin e. V.
22 Jan 25

Der Holocaust und der Völkermord an den Ovaherero und Nama

von Hannah Pöhlmann

„Wie vergleichen – und mit welcher Absicht?“, fragt die heute erschiene taz-Kolumne Schlagloch von Charlotte Wiedemann.

Wiedemann trifft den Wirtschaftsprofessor Roman Grynberg, der kürzlich, nach einem Besuch auf Shark Island – ehemals deutsches Konzentrationslager für Ovaherero und Nama –, einen Artikel veröffentlichte, in dem er seine Erschütterung und Empörung kundtat.

Auch verweist die Kolumnistin auf die Geschichte „Tracking Trauma. German Genozides at Home and Abroad“, geschrieben von Daniel Bendix, gezeichnet von Hangula Werner, aus der Graphic Novel „Episodes From a Colonial Present“. Die Episode verarbeitet die Geschichte von Daniel Bendix’ (Kolonialismusforscher) Vorfahren, die sowohl Täter*innen des Kolonialismus in Namibia als auch Opfer des Holocaust waren.

Während der Holocaust in Deutschland fest im öffentlichen Bewusstsein verankert ist, bleibt die koloniale Vergangenheit weitgehend unsichtbar. Wiedemann betont, dass Vergleiche dann gelingen, „wenn sie von einer Haltung der Solidarität mit allen betroffenen Opfern motiviert sind. Die Unterschiede zwischen Verbrechen, auch Genoziden, werden dadurch nicht nivelliert“.

Wir arbeiten momentan an der Übersetzung der Graphic Novel aus dem Englischen ins Deutsche. Außerdem haben wir das Cover-Bild der Publikation illustriert.

Graphic Novel „Episodes From a Colonial Present“